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1999 bis 2002 Webring und Webguide für die WebdesignerInnen einer Generation

Interview mit Hannes Mehring

HannesHannes Mehring, geboren am 02.10.1983 ist Webmaster der Site für Jugendliche aus Lübeck und Umgebung.

Hallo Hannes, stell dich doch mal kurz vor!

Moin!
Ich bin 17 Jahre alt und eigentlich erst seit knapp zwei Jahren im Internet. Ich mache gerne Sport (Leichtathletik, Fahrrad fahren) und höre eigentlich den ganzen Tag Musik.
Meine «WebmasterKarriere» begann eigentlich damit, dass ich bei meinem regionalen Provider 10 MB WebSpace zu Verfügung hatte und die nicht bezahlt aber ungenutzt lassen wollte. Ich habe daraufhin kurzerhand meine erste Seite ins Netz gestellt (mit Fusion). Kurze Zeit später fragte mich mein Provider, ob ich nicht Lust hätte für die ein wenig zu arbeiten, weshalb ich dann HTML lernte und meine erste selbstprogrammierte Seite ins Netz stellte. Mittlerweile habe in diverse Homepages mitdesignt, bzw. sie komplett selbst gemacht.
Kurz zu meiner Schullaufbahn: Ich bin jetzt in der 11. Klasse und werde vorraussichtlich 2003 mein Abi machen.
 

Welche Themen und Aspekte deiner Website sind für dich besonders bedeutend? Haben sie sich im Laufe der Zeit geändert?

Ganz zu Anfang meiner Seite wollte ich eigentlich nur die 10 MB Webspace nutzen. Mit der Zeit hatte ich dann ein Gästebuch, dass als Klatsch & Tratsch-Ecke für Jugendliche aus Lübeck genutzt wurde. Es gab damals keine wirklichen Aspekte nach denen ich meine Website aufgebaut habe.
Im November 2000 ging dann eine neue Site mit neuem Design online. Hier waren meine Richtlinien ganz klar: gutes Design, mehr Inhalt und vor allem hohe Besucherzahlen. Da ich auch «professionelle» Internetseiten erstelle, hatte ich leichtes Spiel was zum Beispiel irgendwelche Tricks anbetraf.
Mein Erfolg war, dass ich mit einer WebSite, die eigentlich nur schon Vorhandenes bietet rund 1500 bis 2000 Besucher im Monat habe. Wobei die Verbreitung meiner URL vor allem auf Mundpropaganda zurückzuführen ist.
Im Augenblick bin ich ein völlig fanatischer Site-Designer, der eine Seite nach der anderen macht. Deshalb kann ich eigentlich sagen, dass der bedeutenste Aspekt meiner WebSite das Design ist.
 

Deine Site wendet sich an Jugendliche. Schlägt sich das auf die Gestaltung nieder?

Ursprünglich schlug sich das nicht auf die Gestaltung nieder, mittlerweile ja. Ich versuche mit gutem Design und vernünftigen Inhalten andere Jugendliche dazu zu motivieren selbst kreativ zu werden. Und zwar mit Ergebnissen, die andere Leute ansprechen.
Ich hätte ja auch eine Seite machen können, die ein gutes Design hat, aber völlig altmodisch ist. Das wäre dann aber am Ziel vorbeigeschossen.
 

Welche Erfahrungen hast du mit der Einstellung von Jugendlichen zum Internet gemacht?

Meiner Erfahrung nach, ist das Internet für Jugendliche primär eine Informationsquelle. Erst danach kommt das Internet als Treffpunkt.
Wenn man beides auf einer Seite anbietet und dann auch noch ein Design macht, dass nicht völlig primitiv und unansprechend ist, dann kann man mit einer Menge Besuchern rechnen.
Es gibt allerdings vor allem bei Jugendlichen auch immer mehr Menschen, die Internetseiten kritisch begutachten. Wenn das Layout nicht stimmt, kann der Inhalt noch so gut sein, die Seite wird wieder verlassen.
 

Hast du auch negative Erfahrungen gemacht?

Wenn andere Webmaster meine Seite besuchen und selbst nicht so gute Webdesigner sind, passiert es schnell, dass sie mir primitive Beleidigungen an den Kopf werfen. Ich würde Leuten, die sich selber als «schlechter» bezeichnen, nur zu gerne helfen eine gute Seite zu machen. Ich persönlich empfinde es als störend, im Internet ständig auf irgendwelche sinnlosen, schlechten Seiten zu landen, die mich eigentlich nur daran hindern, das zu finden was ich suche.
Aus diesem Grunde freue ich mich ganz besonders über den Guide auf www.freya-gnam.de, weil das ein absoluter Ansporn ist einen gute Seite zu machen und nicht nur einfach so eine Seite zu haben, egal wie; egal was.
 

Ich bedanke mich für das Interview!

Das Interview entstand im April 2001