Interview mit Philipp Paul
Philipp Paul, geboren am 26.04.1982 ist Webmaster von «swopp».
Deine Website heißt «swopp». Was bedeutet der Name und wie ist das Projekt entstanden?
Eigentlich hat der Name keine Bedeutung... ich wollte einfach etwas Ausgefallenes haben. Der Name sollte die Möglichkeiten des Contents nicht einschränken. www.meinname.de hätte das Projekt gleich als private Homepage identifiziert. Aber das soll swopp eben - zumindest langfristig - nicht sein. Ich möchte später mehr anbieten als persönliches.
Auf der Suche nach einem geeigneten Phantasienamen bin ich dann über «swupp», «swobb» etc. eben auf «swopp» gekommen. Später habe ich dann festgestellt, dass die Buchstaben den Satz «Super Website Of Philipp Paul» ergeben könnten... aber das ist eben auch nicht die eigentliche Bedeutung.
Welchen Stellenwert hat deine Website für dich? Hat sich ihre Bedeutung für dich im Laufe der Zeit gewandelt?
Ganz am Anfang war meine Seite eher ein Testgelände mit grell blinkenden GIFs und schwarzem Hintergrund auf dem ich die Möglichkeiten getestet habe.
Inhaltlich war es eine unsortierte Mischung aus Hobby und persönlichen Daten. Heute habe ich für mein Hobby (elektronische Musik) eine separate Website und meine private Site ist inzwischen mehr Entertainment als Selbstdarstellung. Ich möchte, dass meine Site irgend etwas bewegt auf dieser Welt. Heute benutze ich fast ausschließlich eigene Grafiken für das Layout und das Design spielt eine viel größere Rolle als früher. Insgesamt bin
ich anspruchsvoller geworden und überlege mir zweimal, was ich ins Netz stelle und was nicht.
Wie läuft bei dir der typische Gestaltungsprozess eines neuen Webdesign Projektes ab?
Nachdem ich eine Idee für den Inhalt habe, beginnt die Suche nach einem passenden Design. Da lasse ich mich gerne durch andere Websites oder irgendetwas, was ich auf der Strasse sehe inspirieren. Manchmal stelle ich mir auch einfach vor, wie Site mal aussehen soll. Dann schnapp ich mir einen Zettel und einen Bleistift und fange an zu skizzieren... Hier und da noch ein paar Optimierungen. Wenn ich mir dann klar gemacht habe, dass das ganze technisch umsetzbar ist geh ich in die Software und baue das ganze Design erst mal als komplette Grafik zusammen. Wenn´s mir dann wirklich gefällt schneide ich mir die Grafiken so zusammen, wie ich sie brauche und setze sie in HTML wieder zusammen. Das war´s eigentlich.
Was denkst du über die Zukunft des Internets? Wie stehst du den aktuellen Entwicklungen gegenüber?
Ich denke, dass im Internet immer noch ein sehr großes Potential steckt, welches unser zukünftiges Leben bestimmen wird. Allerdings denke ich dabei nicht an das Internet, wie wir es zur Zeit in Form von Websites sehen, sondern vielmehr an die Technik, die dahinter steckt. Web-Portale und E-Shopping haben sich ja bereits etabliert und werden in der Zukunft weiter
ausgebaut und erweitert, doch ich glaube, dass sich hinter diesen offensichtlichen Entwicklungen ein noch größerer Boom aufbauen wird, der sich mit dem Verwalten, Verschieben und Auswerten von Daten befasst. Im Bereich der Websites sehe ich der Zukunft etwas kritisch entgegen, weil die «Goldgräberstimmung» langsam vorbei ist. Das Internet wird ernster, härter und kalkulierter. Die Zeiten, in denen man mit jeder Idee und etwas
Programmierkenntnissen einen Millionenkredit bekommen hat sind vorbei.
Das hat zur Folge, dass kleine Anbieter es immer schwerer haben, sich etablieren zu können (egal ob im privaten oder kommerziellen Bereich). Es besteht die Gefahr, dass die Kleinen von den Großen «geschluckt» werden und sich das Angebot an Websites immer mehr verkleinert und zentralisiert. Und genau das ist nicht der Sinn des Datennetzes. Aber das wird man wohl kaum
verhindern können...
Wie würdest du dich selbst in ein paar Sätzen beschreiben?
Hmm... sehr allgemeine Frage, da könnte ich viel erzählen! Also ich bin
total faul, wenn es um Dinge geht, die mir keinen Spaß machen, kann mich
aber auch sehr intensiv mit Sachen auseinandersetzen... z.B. mit dem
Internet. Vielleicht habe ich eine Internetsucht. Zumindest eine Art
Web-Exhibitionismus. Ich stelle zwar nicht mich selbst, dafür aber meine
Websites zur Schau. Na ja, und dann gibt es da eben noch mein
«Reality-Leben»... da bin ich jemand, der immer Streiche ausheckt, zu
faul zum lernen ist und alles mit möglichst wenig Aufwand tut. Ziemlich
normal eben...
Besten Dank für das interessante Interview!
Das Interview entstand im Sommer 2001